Unsere Kuba-Reise: Teil 2, Vienales

Bereits vor zwei Wochen veröffentlichte ich den ersten Teil unserer Kuba-Reise. Da dies aber immernoch ein Foodblog ist, werden die Reiseberchte nur alle zwei Wochen kommen. Das Feedback, das ich von euch bekommen habe, zeigt mir aber, dass es euch durchaus interessiert, was wir auf dieser tollen Insel so erlebt haben.

Das erste Mal unterwegs in Kuba

Die Reise nach Vienales hatte ich schon von Deutschland aus gebucht. Ich hatte einfach keine Lust, diese Tour an einem Tag zu machen. Dies stellte sich im Nachhinein allerdings als eine der besten Investitionen heraus, denn unser Taxifahrer kannte halt auch ein paar nette versteckte Ecken. Morgens um neun Uhr sollte er uns abholen und er war wirklich überpünktlich, sodass der Mann ihm im perfektesten Spanisch am Zimmertelefon erklären musste, dass wir noch zwei Minuten benötigen. Als wir unten ankamen, war er (also der Taxifahrer) dann etwas verwundert, dass wir tatsächlich kaum Spanisch sprachen. Aber auf Englisch lief alles super. Er stellte sich als Wilfried Santana vor und da kubanische Männer ja oft nur mit dem Nachnamen angesprochen werden, war es also Santana.

Die Risse in der Scheibe wurden während der Fahrt größer 😉

Santanas Taxi hatte einen Special Effect in der Scheibe, doch das sollte uns nicht weiter stören. Vorbei an Havannas Luxusvillen und an Raul Castros Villa durften wir zum ersten Mal die kubanische Autobahn kennenlernen. Während der Fahrt erzählte Santana etliche Witze – viele kannten wir, nur nicht mit Leuten aus Pinar del Rio, sondern mit Ostfriesen. Lustig oder, dass die Menschen am anderen Ende der Welt sich fast die gleichen Witze erzählen wie wir? Neben zahlreichen Witzen, Anekdoten und Geschichten der kubanischen Revolution und des Unabhängigkeitskrieges erklärte uns Santana auch einige Eigenheiten der kubanischen Verkehrsregeln und -sitten. Für unsere Fahrt durch das Land gen Osten waren die wirklich mehr als hilfreich. Oft dachten wir dann an Santana zurück.

Dieses Bild entstand genau wie das Titelbild an der „Autobahn“-Raststätte.

Schinken an der Autobahnraststätte und frische Zigarren

Nach circa einer Stunde Autofahrt machten wir eine Pause an einer nett gelegenen Raststätte. Nach einer Cola gab Santana einem anderen Kubaner etwas Geld und der holte aus dem Busch einen Schinken. Der wurde in den Kofferraum gepackt und weiter ging die Fahrt. Man muss sich halt zu helfen wissen.

Das Vienale Tal ist wirklich atemberaubend schön.

Unser erster Stopp war eine Aussichtsplattform. Der Blick über das Tal von Vienales war atemberaubend und gerade noch so, bevor es mal wieder anfing zu regnen, waren wir wieder im Auto auf dem Weg zu einem Tabakbauern.

Kaffee und Rum zur Begrüßung
Benito
Benitos Sohn zeigt uns, wie Zigarren gedreht werden.
Tabak 🙂

Benito, so sein Name, erzählte uns als erstes stolz, dass vor gerade mal sechs Monaten eine Reporterin des WDR bei ihm war. Nach Kaffee und Rum gab es für den Ehemann eine Zigarre. Da gerade auch eine sächsische Familie mit deutschsprachigem Reiseführer da war, konnten wir uns einer deutschen „Zigarren-drehen-Vorführung“ anschließen. Dann gab es für den Ehemann den dritten Rum mit Benito und ich (Zitat „Die Frauen machen die Geschäfte. Wir trinken noch einen“) kaufte noch ein paar Zigarren für zuhause.

Auf unterirdischen Wegen gen Lamm im Regen

Vorbei an paar weiteren Sehenswürdigkeiten des Vienales Tals erreichten wir eine Höhle, in der wir eine Bootstour auf einem unterirdischen Fluss machen konnten. Vorher lernte ich noch eine kubanische Baumratte kennen – der Name wird diesem süßen Tierchen wirklich nicht gerecht.

Es gibt keine Nachfahren der kubanischen Ureinwohner, aber so könnten sie gewohnt haben.
Höhlenausgang – vom Boot aus.

Das Mittagessen sollte es eigentlich in einem bekannten Restaurant der Region geben. Auf tripadvisor las ich vorher schon von der Größe der Positionen und den Zweifeln an der Frische der Mahlzeiten. Nun, dieses bestätigte Santana und sagte, er kenne da ein besseres Restaurant – dieses gehörte natürlich nur ganz zufällig einer Cousine. Uns soll es egal gewesen sein. So saßen wir auf einer kleinen, überdachten Terasse während es in Störmen regnete – es goss wirklich – zusammen mit einer kubanischen Großfamilie und zwei weiteren Touristen und genossen ein wunderbar zartes Lamm mit Bananenchips, Reis mit Bohnen und Maniok/Yukka. Lecker!

Es war wirklich … äääh … regnerisch.
Foodblogger bleibt Foodblogger – Essen fotografieren, wann immer es geht 😉 Das war das leckere Lamm.

Illegal gekaufte Mangos 😉 und ein spannender Ausklang des Tages

Nach einem kurzen Stopp in Vienales Town begaben wir uns auf den Rückweg. Santana kaufte für alle noch Mangos bei den Straßenverkäufern, von denen er uns vorher erzählte, dass diese die illegal verkaufen, um sich das kleine Gehalt aufzubessern. Vier Mangos bekamen wir mit und seitdem kann ich in Deutschland keine Mangos mehr essen 😉 Sie schmecken einfach nicht. Santana setzte uns wieder am Hotel ab und nach einem guten Trinkgeld und einer handvoll Kugelschreiber (Kubaner freuen sich immer über Kugelschreiber) verabschiedeten wir uns. Der Ehemann und ich waren seelig, ob des tollen Tages.

Kuba erstrahlt in bunten Farben – auch im Regen.
Vienales Town
Frische Mangos.

Am Abend fielen wir dann tatsächlich noch auf die in Havanna gängige Masche rein, Touristen in Restaurants zu locken. Aber der Mann hatte gaaaaanz plötzlich festgestellt, dass er sein Geld im Hotel vergessen hatte (Uuuups) und so kamen wir aus diesem nicht wirklich ansprechenden Restaurant raus, ohne Geld dagelassen zu haben. La Familia – dieses Restaurant solltet ihr in Havanna meiden 😉

La moneda cubana – die günstigere 😉
Ich sags ja – Foodblogger bleibt Foodblogger 🙂

Es regnete mal wieder in Strömen und das Restaurant, in das wir von Beginn an wollten, war leider voll. So unterhielten wir uns noch nett mit einem Kubaner, der uns etwas Schutz vor dem Regen in seinem noch im Bauzustand befindlichen Restaurant bot. Seine Frau lebte bereits in Rostock – und als Mecklenburger hatten wir dann gleich viel mit ihm zu bereden. Nach 45 Minuten war es immer noch nicht besser, das Wetter, aber wir hatten den Geistesblitz nochmal in den Reiseführer zu schauen. Siehe da, wir stellten fest, dass wir im falschen „La moneda cubana“ (der geneigte Leser hat dies bereits in Teil 1 erfahren) waren. Dieses Mal gingen wir ins richtige, aßen für neun Cuc wirklich gut und es gab grandiosen Mojito für drei Cuc, ein nettes Gespräch mit einem anderen Pärchen aus der Schweiz und einen Spaziergang zurück ins Hotel durchs nächtliche Havanna.

Gute Nacht, Havanna!

Am nächsten Tag sollten wir die Stadt auch schon wieder verlassen.

Hasta luego!

Eure

Haferhexe

P.S.: Teil 1unsere Kuba-Reise findet ihr hier.

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32 Antworten auf „Unsere Kuba-Reise: Teil 2, Vienales

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      1. Ja, ist schon heftig. Ich hatte aber einen besonderen Grund nach Kuba zu fliegen, davon berichte ich aber erst im letzten Teil 😉

  1. Wirklich ein toller Reisebericht zu Kuba! Kuba steht auch schon länger auf meiner Bucket-List und wenn ich deine beeindruckenden Bilder so anschaue, dann wirds jetzt aber langsam wirklich Zeit!! Liebe Grüße, Ina

  2. Mega cool! Ich freue mich schon auf unsere Reise. Ich bin echt aufgeregt wenn ich deine Berichte lese 🙂 Einen Mietwagen haben wir leider noch nicht aber wir werden demnächst mal ins Reisebüro und dort nachfragen 😉

    Liebe Grüße Nadine

  3. Tolle Bericht und sehr schöne Bilder. Mein Freund will schon lange nach Kuba und umso mehr ich darüber lese, umso mehr wird auch mein Interesse geweckt 😉 Ich freue mich schon auf weitere Reiseberichte von Dir und hoffe, dass während eurer Reise das Wetter mal besser wurde 😉

    Liebe Grüße
    Jessi

  4. Guten Morgen ❤ Ich habe Teil 1 schon mega bewundert und bin von Teil 2 sogar noch begeisterter! Wahnsinnig tolle Fotos und bei deinem Lamm- Foto hab ich eben echt festgestellt das ich noch nie Lamm gegessen habe 🙂

  5. Nach Kuba will ich unbedingt mal reisen. Ich habe darüber schon so viel tolles gehört und Bilder gesehen, dass das ein absoluter Muss ist. 😉
    Die Bootsfahrt in der unteriridischen Höhle wäre genau nach meinem Geschmack.
    LG Melli

  6. Oh, das hört sich echt toll an! Nach Kuba würde ich auch gerne eines Tages mal – und dann würde ich sicherlich auch endlich mal richtig frische Mangos probieren! 😀 Danke für den tollen Bericht!

  7. Das sieht ja nach einem echt tollen Abenteuer aus! Ich habe auch vor mal nach Cuba zu reisen… Deine Fotos haben die Wanderlust in mir noch einmal so richtig aufgeweckt!
    Liebe Grüße,
    Eve

  8. Huhu,

    danke für diesen tollen Bericht, habe den ersten auch eben gelesen.

    Ich liebe Erfahrungsberichte geschmückt mit interessanten und vielfältigen Bildern!

    Lg

    Steffi

  9. Liebe Cynthia,

    ein sehr schöner Reisebericht! Meine Kuba Reise ist schon so lange her, dass meine Erinnerung ziemlich verblasst ist. Dank dir sind viele Bilder jetzt wieder in meinem Gedächtnis. Ich glaube ich muss bald wieder hin!

    danke für deine schönen Erzählungen!
    Liebe Grüße und schönen Abend!
    Verena

  10. Der Bericht erspart mir das Fliegen, danke. Mir geht es mit den Mangos so, seid ich von einem früheren Kunden, eine Kiste bekam. Das ganze Büro roch nach 5min. nach Mango. 😊

  11. Liebe Cynthia! Ich komme zwar jetzt erst dazu, deinen Kuba-Blog zu lesen, bin aber sehr beeindruckt und freue mich, dass ihr wohl eine tolle Zeit dort hattet! Liebe Grüße, Anna

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